Die Heuchelei der Marquise de Maintenon


Im 17. Jh. entbrannte in Paris ein Streit, welchem musikalischen Stil der Vorrang gebühre, dem französischen oder dem italienischen.

Die Auseinandersetzung zwischen italienischer und französischer Musik bestimmte das Schaffen fast aller Pariser Komponisten jener Zeit.

Im Rahmen des französischen Hoflebens kam der Musik ein hervorragender Stellenwert zu, sei es zu repräsentativen Zwecken, sei es in der Funktion als Ballett- und Tanzmusik oder als klingendem Sinnbild für die wachsende Militärmacht. Unter Ludwig XIV. wurde die französische Musikpraxis umfassend institutionalisiert.

Jean-Baptiste Lully stand der Académie royale de musique vor. Sein Schaffen hatte nationaler Vorbildcharakter. 1666 wurde alle italienischen Musiker der königlichen Kapelle entlassen.



J. Mattheson schrieb (1739):

„So viel muß man gerne gestehen: In der Instrumental, in Sonderheit aber in der Choraischen oder Tantz=Music sind die Frantzosen Meister / und werden überall / ohne imitiret zu werden / imitiret. Wenn man dannenhero Musicam Gallicam, respectu Italicae, alteram ab illâ nennen wolte / würde es eben kein groß Unrecht seyn / weil doch diese beyde / die Italiänische und Frantzösische Music nemlich / alleine etwas eigenes und originelles an sich zu haben scheinen; dahingegen andere sich gemeiniglich gerne auf eine oder alle beyde beziehen / und entweder eine Nachahmung oder Vermischung machen.“



Die Verbindung "galanter" französischer Modelle mit "kapriziösen" italienischen sollte denn auch für die weitere Entwicklung der Musik dies- und jenseits der französischen Grenzen wegweisend werden.


Marin Marais ist sicherlich DER Gambist des franz. Hofes. Michel Pignolet de Montéclair war als ausgezeichneter Lehrer bekannt, unter anderem unterrichtete er eine der beiden Töchter von François Couperin. Seine neuartige Methode soll die Schüler mit Freude und Heiterkeit und nicht mit protokollarischer Strenge an die Musik herangeführt haben. Er beeinflusste maßgeblich J.Ph Rameau. F. Couperin, Cembalist am Hofe, war bestrebt, franz. und ital. Stil miteinander zu versöhnen.

Im 18.Jh. gewann dann der ital. Stil die Vorherrschaft in Europa. Michel Blavet, Soloflötist der Pariser Oper hatte sich, auf den Spuren Vivaldis, ganz dem italienischen Lager zugeschlagen. Joseph Bodin de Boismortier und Jean-Marie Leclair repräsentieren in diesem Konzert sozusagen die Leichte Muse der französischen, italienisch beeinflussten, Musik 
 
http://www.wn.de/Muenster/Stadtteile/Handorf/1724754-Franzoesische-Barockmusik-Dyckburg-Konzert-Sonnenkoenigs-Hitparade